„Mein Anliegen ist es in erster Linie, mit der DGGG die herausragende Bedeutung des Fachs Gynäkologie und Geburtshilfe im Gesundheitswesen, in der Gesellschaft und gegenüber der Politik zu vertreten. Die Zusammenarbeit mit dem Berufsverband als starke Gemeinschaft spielt dabei für mich eine wichtige Rolle“, erklärt Schmalfeldt im Nachgang der Wahl. Die Tätigkeitsschwerpunkte der Direktorin der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf liegen in der speziellen operativen Therapie gynäkologischer Erkrankungen und in der gynäkologischen Onkologie.
Die inhaltliche Arbeit des neuen Vorstands zielt auf die flächendeckende Qualität der Versorgung in der Frauenheilkunde auf evidenzbasierter Grundlage ab. Dazu tragen alle Säulen des Faches, also operative Gynäkologie, gynäkologische Onkologie, Pränatal- und Geburtsmedizin, Urogynäkologie, Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, integrative Medizin und Psychosomatik in der Gynäkologie und Geburtshilfe bei. „Diese Bereiche gilt es zu stärken und weiter auszubauen und dabei für den Zusammenhalt innerhalb der Frauenheilkunde zu sorgen", betont die Präsidentin.
Für die Zukunft des Faches müsse in die Nachwuchsgewinnung investiert werden, zum einen durch Darstellung der Vielfalt und Attraktivität des Fachs nach außen als auch durch die direkte Ansprache der Studierenden in den Hochschulen mit Einladungen zu Ausbildungsangeboten und Kongressen. Mit Blick auf die Nachwuchsförderung sollen bestehende Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiterentwickelt und gleichzeitig attraktive und strukturierte Konzepte der Aus- und Weiterbildung erarbeitet werden. Das Junge Forum der DGGG leiste hier einen hervorragenden Beitrag in der Nachwuchsförderung und soll weiter inhaltlich und finanziell unterstützt werden.
Die europäische und globale Vernetzung der DGGG e.V. soll weiter vorangetrieben werden, indem europäische und internationale Ausbildungskonzepte abgeglichen und harmonisiert werden. Zudem ist die DGGG privilegiert, Fachgesellschaften in strukturell benachteiligten Ländern zu unterstützen und Gesundheitsangebote für Frauen, insbesondere in armen Ländern zu fördern.
Schmalfeldt ist seit beinahe zwanzig Jahren in der in verschiedenen Funktionen tätig: als Sprecherin der Kommission Ovar, als stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO), als Vertreterin im German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) und zuletzt – seit 2016 – im geschäftsführenden DGGG-Vorstand. Zudem war Schmalfeldt Präsidentin des 63. DGGG-Kongresses, der 2020 pandemiebedingt sehr erfolgreich erstmals in der Geschichte der Fachgesellschaft als Hybridformat realisiert wurde. Sie übernimmt den Staffelstab von Prof. Anton Scharl, der seit 2018 an der Spitze der DGGG stand und die Belange der Fachgesellschaft auch über die schwierige Zeit der Pandemie hinweg gegenüber der Politik und den Entscheidern im Gesundheitswesen vertrat.