Geburtshilfe in Belgien

Gyn-Depesche 1/2003

Programmierte Geburt endet häufiger mit Kaiserschnitt

In Nord-Belgien werden 20% der Geburten auf Wunsch eingeleitet, also ohne medizinische Indikation. Bisher wurde diese gängige Praxis noch nicht in ausreichend großen Studien hinsichtlich des Geburtsverlaufs überprüft.

Für den Zeitraum von zwei Jahren wurden die Perinatalbögen in allen flandrischen Krankenhäusern ausgewertet. 7683 elektiv eingeleiteten ersten Geburten ohne Risikofaktoren in Bezug auf den Geburtsmodus wurden die Daten von 7683 weitgehend vergleichbaren Spontangeburten von Primiparae gegenübergestellt. Die Häufigkeit der Wunsch-Einleitung variierte stark je nach Hospital. Bei programmierter Geburt brauchten die Frauen häufiger Epiduralanästhesie, es gab mehr Kaiserschnitte und etwas mehr vaginal-operative Entbindungen als Folge von häufigerem fetalem Distress und häufigerem Geburtsstillstand in der Eröffnungsperiode. Die Babys mussten häufiger auf die Säuglingsstation, was jedoch mit dem Ruhebedürfnis der Mütter nach protrahierter Geburt zusammenhängen könnte.

Quelle: Cammu, H: Outcome after elective labor induction in nulliparous women: a matched cohort study, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF OBSTETRICS AND GYNECOLOGY, Ausgabe 186 (2002), Seiten: 240-244

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