Bei der Validierung eines neuen Systems zur Messung der Koagulabilität einer Plasmaprobe stießen Schweizer Wissenschaftler bei einer Probandin auf ungewöhnliche Werte: Sie zeigte eine stark erhöhte Thrombingenerierung bei verringerter Thrombomodulin-vermittelter Hämostasehemmung. Das endogene Thrombinpotenzial erwies sich jedoch als normal. Die ansonsten gesunde 30-Jährige nahm seit 18 Monaten ein orales Kontrazeptivum (2 mg Cyproteron, 35 μg Ethinylestradiol).
Weitergehende Laboruntersuchungen offenbarten eine heterozygote Faktor-V-Leiden-Mutation. Die Patientin setzte daraufhin die Pille ab. Acht Monate später hatte sich das Thrombingenerierungsprofil deutlich verbessert. Dass eine kombinierte hormonelle Kontrazeption das Risiko der Anlageträgerinnen um ein Vielfaches vergrößert, ist bekannt. Als neue Erkenntnis heben die Autoren hervor, dass Thrombingenerierungstests diese Risikoerhöhung abbilden und so zur Identifizierung von potenziell thromboemboliegefährdeten Pillenanwenderinnen beitragen können. CW