Gyn-Depesche 2/2003

Rarität: Endometriose in der Lunge

Die Endometriose ist das Chamäleon unter den gynäkologischen Erkrankungen. Eine ungewöhnliche Erscheinungsform wird aus Griechenland berichtet.

Eine 29-jährige Frau litt seit sechs Monaten an monatlichen Episoden von Husten mit blutigem Auswurf, jeweils am dritten und vierten Tag der Menses. Seit sechs Jahren bestand Kinderwunsch. Das Labor war unauffällig bis auf ein auf 175 U/l erhöhtes CA-125. Röntgen und CT waren unauffällig; lediglich im MRT ließ sich am vierten Tag der Periode eine Verdichtung in der rechten Lunge nachweisen. Laparaskopisch zeigten sich eine Endometriose Grad 3 und ein Uterus unicornuatus mit rudimentärem rechtem Horn und verschlossenem rechtem Eileiter. Die Patientin wurde mit GnRH-Agonisten (Leuprorelin) behandelt. Die Lungensymptome verschwanden, traten aber nach Absetzen des GnRH-Agonisten erneut auf. Nach neuerlicher GnRH-Behandlung blieb die Patientin symptomfrei. Vier Monate nach Ende der Behandlung wurde sie schwanger. Während der Sectio in der 34. SSW wurden das rudimentäre Uterushorn und der rechte Eileiter reseziert. Seit nunmehr drei Jahren ist die Patientin symptomfrei bei regelmäßigen Zyklen.

Quelle: Matalliotakis, IM: Pulmonary endometriosis in a patient with unicornuate uterus and noncommunicating rudimentary horn, Zeitschrift: FERTILITY AND STERILITY, Ausgabe 78 (2002), Seiten: 183-185

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