Benigne Uteruserkrankungen

Gyn-Depesche 5/2006

Renaissance der suprazervikalen Hysterektomie

Bei Vorliegen benigner Erkrankungen des Uterus wird zunehmend wieder die suprazervikale (subtotale) Form der Hysterektomie gegenüber der totalen Hysterektomie bevorzugt.

Die früher sehr häufig angewandte suprazervikale Hysterektomie wurde nach Einführung der Antibiotika meist zuguns ten der abdominalen bzw. vaginalen Entfernung der gesamten Gebärmutter aufgegeben, vor allem wegen eines Restrisikos prämaligner Veränderungen im verbliebenen Zervixstumpf. Nach dem deutlichen Rückgang des Zervixkarzinoms aufgrund des Papanicolaou-Screenings haben sich die Präferenzen geändert. Dies wurde zuletzt deutlich in einer Umfrage, an der sich 369 britische und amerikanische gynäkologische Onkologen sowie 370 weibliche Mitglieder des Klinikpersonals beteiligten: 88% der britischen und 50 % der amerikanischen gynäkologischen Onkologen würden demnach heute bei Vorliegen benigner Erkrankungen des Uterus einer suprazervikalen Hysterektomie den Vorzug gegenüber einer totalen geben. 72% des weiblichen Klinikpersonals plädierten ebenfalls für die suprazervikale Form der Operation.

Diese bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführte Form der Hysterektomie war mit einer geringeren Morbidität verbunden, weshalb bis zur Einführung der Antibiotika ca. 95% aller Hysterektomien suprazervikal durchgeführt wurden. Bei diesem operativen Vorgehen sind Komplikationen seltener, die Patientinnen erholen sich rascher. Die Entfernung einer normalen Zervix bei der totalen Hysterektomie kann zudem nachteilige Effekte auf Blase, Darm und Sexualfunktion nach sich ziehen. Das heute erheblich geringere Risiko einer malignen Entwicklung im verbliebenen Zervixstumpf ist also erneut abzuwägen gegenüber den Vorteilen einer subtotalen Operation.

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