Partielle IUD-Expulsion

Gyn-Depesche 5/2023

Repositionieren statt entfernen

Brasilianische Ärzte entwickelten eine Technik, mit der verrutschte Intrauterinpessare (IUDs) mit einer Erfolgsquote von mehr als 90 % wieder in die richtige Lage gebracht werden können – ohne Sedierung und Anästhesie.
Praxisfazit
Die ultraschallgestützte Repositionierung ist kosteneffizienter im Vergleich zur hysteroskopischen Repositionierung und erfordert keine besondere fachliche Expertise. Die Wirksamkeit und Sicherheit der Methode wird in größeren prospektiven Studien geprüft.

In der Ambulanz einer Universitätsklinik in São Paulo (Brasilien) führte man bei 55 Frauen mit einer partiellen IUD-Expulsion eine ultraschallgestützte Repositionierung durch. Nach Insertion des Spekulums wurden Vagina und Zervix mit Chlorhexidinlösung (1 %) behandelt und mithilfe einer Hartmann-Zange das IUD zurück an den Fundus uteri geschoben. Ein zweiter Arzt kontrollierte transabdominal-sonografisch die Ausführung des Manövers. Auf para- oder intrazervikale Anästhesie sowie prophylaktische Antibiose verzichtete man. In manchen Situationen, zum Beispiel bei einem retroflektierten Uterus, kam zusätzlich ein Tenakulum zum Einsatz.

Bei 51 Frauen (92,7 %) gelang die Repositionierung; in vier Fällen musste die Prozedur aufgrund von Schmerzen abgebrochen werden. Während der sechsmonatigen Nachbeobachtungsphase kam es bei neun Frauen (17,6 %) zu einer Ausstoßung. Uterusperforationen oder symptomatische Infektionen traten nicht auf. Sechs Patientinnen erschienen nicht zur Nachkontrolle. Die ultraschallgestützte Repositionierung erwies sich bei der Hormonspirale ebenso erfolgreich wie beim Kupfer-IUD. Sie wurde Frauen als Alternative zur Entfernung und Neuinsertion vorgeschlagen, wenn der vertikale Arm des IUDs bei der sonografischen Lagekontrolle ganz oder teilweise in den Zervixkanal ragte. Fand er sich bereits unterhalb des äußeren Muttermunds, galt das aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos als Ausschlusskriterium.

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