Nach der Mastektomie:

Gyn-Depesche 2/2000

Rezidiv-Reduktion durch zusätzliche Radiatio?

In zahlreichen Studien hat sich Tamoxifen als die derzeitige Standardtherapie beim postmenopausalen Mammakarzinom nach totaler Mastektomie etabliert. Verbessert die zusätzliche postoperative Bestrahlung die lokoregionale Tumorkontrolle und die Überlebensraten?

Die "Danish Breast Cancer Cooperative Group" untersuchte bei postmenopausalen Frauen mit Mamma-Karzinom (Stadium II-III) nach Mastektomie den Therapierfolg von Tamoxifen allein (n=689) bzw. von der Kombination Tamoxifen plus Bestrahlung (Brustwand und regionale Lymphknoten; n=686). Nach einer durchschnittlichen Beobachtungsphase von 123 Monaten wurden die Rezidivrate, die krankheitsfreie Überlebensrate sowie die Gesamtüberlebensrate analysiert. Lokoregionale Rezidive traten bei 8% der Patientinnen unter Kombinationstherapie (Radiatio + Tamoxifen) auf gegen-über 35% unter Tamoxifen alleine. Insgesamt betrug die Rezidivrate in der Kombinationsgruppe 47%, in der Tamoxifen-Gruppe 60%, die krankheitsfreie Überlebensrate lag bei 36% in der Kombinationsgruppe versus 24% ohne zusätzliche Bestrahlung. Das Gesamtüberleben war in der Gruppe mit zusätzlicher Bestrahlung ebenfalls höher (45% versus 36%); unter Tamoxifen plus Radiatio wurden 385 Todesfälle verzeichnet gegenüber 434 ohne Bestrahlung.

Quelle: Overgaard, M: Postoperative radiotherapy in high-risk postmenopausal breast-cancer patients given adjuvant tamoxifen, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 353 (1999), Seiten: 1641-1648

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