HPV-Impfung

Gyn-Depesche 4/2017

Risiko bei Impfung in der Schwangerschaft?

Die STIKO empfiehlt allen Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV). Wird das verpasst, kann es bei späterer Impfung zu einer unabsichtlichen Impfstoffexposition während einer – bis dahin nicht bemerkten – Schwangerschaft kommen. Erhöht das das Schwangerschafts-Komplikationsrisiko?

In einer dänischen Registerstudie wurden die Schwangerschaftsverläufe bei Frauen, die während der Schwangerschaft eine quadrivalente HPV-Impfung erhalten hatten, mit den Verläufen bei Frauen ohne Impfung verglichen. Bei der Analyse von Spontanaborten wurden die ersten sechs Wochen nach Konzeption nicht berücksichtigt.
Die Multivarianzanalyse ergab, dass die HPV-Impfung während der Schwangerschaft nicht mit einem erhöhten Risiko für schwere Fehlbildungen, Spontanaborte, Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht oder Unterschreiten der dem Gestationsalter entsprechenden fetalen Körpergröße einhergeht. Ausgehend von den Obergrenzen der in dieser Studie errechneten 95%-Konfidenzintervalle ist es unwahrscheinlich, dass die HPV-Impfung Steigerungen des relativen Risikos um mehr als 58% für schwere Fehlbildungen, 14% für Spontanaborte, 42% für Frühgeburten, 43% für niedriges Geburtsgewicht oder 2% für niedrige Körpergröße verursacht.
Da viele unerwünschte Schwangerschaftsereignisse selten sind, hatte die Studie nicht die statistische Power, um eventuelle impfungsassoziierte Risiken für Totgeburten oder spezifische schwere Fehlbildungen zu detektieren. TH
Quelle:

Scheller NM et al.: Quadrivalent HPV vaccination and the risk of adverse pregnancy outcomes. N Engl J Med 2017; 376: 1223-33

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x