Typ-2-Diabetes

Gyn-Depesche 3/2002

Risiko für "Zucker" deutlich erhöht bei Oligomenorrhö

Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus sind bekanntlich assoziiert mit Insulinresistenz und beeinträchtigter Glukosetoleranz. An der Harvard-Universität in Boston wurde untersucht, ob die Oligomenorrhö auch ein Marker für ein erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko ist.

Im Jahr 1989 wurden im Rahmen der Nurses' Health Study II (NHS II), einer prospektiven Kohortenstudie, 101 073 Frauen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren zur Dauer ihrer Menstruationszyklen befragt. Bei den Frauen war kein Diabetes mellitus bekannt. Innerhalb des Follow-up bis 1997 traten 507 Fälle von Typ-2-Diabetes auf. Das Risiko für einen Typ-2-Diabetes war im Vergleich zu Frauen mit einer normalen Zykluslänge von 26 bis 31 Tagen für diejenigen Frauen um den Faktor 2,08 erhöht, deren Dauer des Menstruationszyklus 40 Tage oder mehr betrug oder so unregelmäßig war, dass die Länge nicht angegeben werden konnte. Das relative Risiko des mit langen oder unregelmäßigen Menstruationszyklen assoziierten Typ-2-Diabetes war für übergewichtige Frauen höher als für schlanke Frauen. Das Risiko war allerdings auch für schlanke Frauen signifikant erhöht. Die Autoren empfehlen den betroffenen Frauen regelmäßiges körperliches Training und eine Gewichtskontrolle, um die Entwicklung eines Typ- 2-Diabetes zu verzögern.

Quelle: Solomon, CG: Long or highly irregular menstrual cycles as a marker for risk of type 2 diabetes mellitus, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 286 (2001), Seiten: 2421-2426

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