Sex unter HPV-Vakzinierung

Gyn-Depesche 3/2015

Safer trotz Impfung

Kritiker befürchten, dass die HPV-Impfung jungen Mädchen ein falsches Gefühl von Sicherheit gegenüber sexuell übertragbaren Erkrankungen vermittelt. Ergebnisse einer kanadischen Studie sprechen dagegen.

Im September 2007 wurde in Ontario/Kanada ein HPV-Impfprogramm für alle Mädchen in der achten Klasse eingeführt. Aus der Gesundheitsdatenbank des Bundesstaats isolierten kanadische Wissenschaftler die Daten von zwei Vergleichsgruppen: 128 712 Mädchen, die im Alter von etwa 13 Jahren an dem Impfprogramm teilgenommen hatten und eine Kontrollgruppe von 131 781 Mädchen ohne Impfung. Als klinische Zeichen eines riskanten Sexualverhaltens werteten sie die Diagnose einer Schwangerschaft oder einer sexuell übertragenen Infektion (STD). Innerhalb von 4,5 Jahren trat dieser kombinierte Endpunkt bei 5,9% der Mädchen auf.
Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen ergaben sich dabei nicht: Das adjustierte relative Risiko einer Schwangerschaft oder einer STD lag bei den Teilnehmerinnen des Impfprogramms genauso hoch wie bei den früheren Geburtsjahrgängen. Daran änderte sich auch dann nichts, wenn nur diejenigen Mädchen, die alle drei Dosen des tetravalenten HPVImpfstoffs erhalten hatten, mit den nicht geimpften verglichen wurden. STD traten bei den geimpften Mädchen sogar geringfügig seltener auf (aRR 0.81). CW
Quelle:

Smith LM et al.: Effect of human papillomavirus (HPV) vaccination on clinical indicators of sexual behaviour among adolescent girls: the Ontario Grade 8 HPV Vaccine Cohort Study. CMAJ 2015; 3 doi: 10.1503/cmaj.140900

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