In einem Krankenhaus in Hartford, Connecticut, verglich man die Vaginalflora von 100 postmenopausalen, nicht östrogensubstituierten Frauen. Die eine Hälfte der Patientinnen trug seit mindestens drei Monaten ein Pessar, die andere Hälfte bekam zum ersten Mal eines eingesetzt. An vaginalem Ausfluss litten 30% der Pessarträgerinnen, aber nur 2,1% der Frauen vor der Einlage. Anzeichen einer bakteriellen Vaginose fanden sich in der ersten Gruppe häufiger.
Beim Vergleich der Patientinnen mit und ohne Ausfluss erwies sich aber, dass die Kriterien einer Vaginose nach Nugent nicht zuverlässig mit dem Fluor korrelierten. Vaginal-pH, der Nachweis von parabasalen und Schlüsselzellen sowie Leukozyten unterschieden sich nicht signifikant. Bei allen Frauen fand sich eine ähnliche Verteilung von Aerobiern und Anaerobiern in der Vaginalflora. Unterschiede zeigten sich nur bei der Häufigkeit einzelner Bakterienarten.
Zwei Wochen nach dem Einsetzen des Pessars klagten 25,6% der Frauen über Ausfluss. Danach stieg die Prävalenz während der sechsmonatigen Studiendauer nicht weiter an. Ähnlich verhielt es sich mit der Leukozytenzahl im Abstrich. Die Zusammensetzung der Bakterienflora veränderte sich durch das Pessar dagegen nicht signifikant. Die Sorge, dass die Pessartherapie bakteriellen Infektionen Vorschub leistet, sehen die Studienautoren daher als unbegründet an. CW