In einer Kohortenstudie aus Großbritannien wurden die prospektiven Zusammenhänge zwischen von Eltern berichteten Schlafproblemen in der frühen Kindheit und psychotischen und BPD-Symptomen sowie die möglichen Zusammenhänge zu Depressionen untersucht. 13.488 Teilnehmer der Avon-Längsschnittstudie wurden dafür mehr als 13 Jahre lang nachbeobachtet. Eine höhere Häufigkeit des nächtlichen Erwachens im Alter von 18 Monaten und weniger regelmäßige Schlafroutinen im Alter von 6 Monaten, 30 Monaten und 5,8 Jahren waren signifikant mit psychotischen Erfahrungen in der Adoleszenz assoziiert, während eine kürzere nächtliche Schlafdauer und spätere Schlafenszeit im Alter von 3,5 Jahren signifikant mit BPDSymptomen assoziiert waren. Depressionen im Alter von zehn Jahren korrelierten mit häufigem nächtlichem Erwachen im Alter von 18 Monaten, und unregelmäßige Schlafroutinen im Alter von 5,8 Jahren mit Psychosen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige verhaltensbedingte Schlafprobleme in der Kindheit eindeutig mit dem Ausbruch einer Psychose und einer BPD in der Adoleszenz assoziiert sind. Diese Befunde könnten zur Entwicklung personalisierterer Interventionen bei Psychosen und BPD beitragen, so die Autoren. AT
Psychische Probleme in der Adoleszenz
Gyn-Depesche 6/2020
Schlafprobleme beim Kind sind Prädiktor psychischer Probleme
Die Studienlage legt nahe, dass anhaltende kindliche Alpträume auf Psychosen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen (BPD) im Jugendalter hinweisen können. Nun wurde untersucht, ob das auch auf Schlafstörungen im frühen Kindesalter zutrifft.
Quelle: Morales-Munoz I et al.: Association of parent-reported sleep problems in early childhood with psychotic and borderline ... JAMA Psych 2020; doi:10.1001/jamapsychiatry.2020.1875