In einer Frauenklinik in Pittsburgh (Pennsylvania) wurde die Gewichtszunahme von 514 einkommensschwachen Frauen während der Schwangerschaft dokumentiert. 19% waren vor der Schwangerschaft übergewichtig, 10% adipös. Nach zehn und nach 16 Jahren bestimmte man jeweils den BMI ihres Nachwuchses.
Vor der Pubertät waren 20% der Kinder fettleibig, danach 22%. Erwartungsgemäß tendierte generell der Nachwuchs adipöser Frauen ebenfalls zu Adipositas. Wie stark sich die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft auf den späteren BMI des Kindes auswirkte, hing vom präkonzeptionellen BMI der Mutter ab. Legten schlanke Frauen überdurchschnittlich viel zu, waren ihre Kinder als Jugendliche dicker: Ein Plus von 1,5 Standardabweichungen – das entsprach einer Gewichtszunahme von knapp 27 kg – ließ das Adipositasrisiko bei 16-Jährigen auf mehr als das Doppelte anwachsen. Bei Frauen, deren BMI vor der Schwangerschaft bereits über 25 kg/m2 lag, fand sich dagegen kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gewichtszunahme und einer pubertären Fettleibigkeit des Nachwuchses.
Die Kausalität der beobachteten Assoziation ist damit jedoch nicht bewiesen. Neben der inutero- Exposition mit höheren Insulinwerten und anderen Begleiterscheinungen der starken Gewichtszunahme können vielmehr auch gemeinsame Umweltfaktoren in der Familie zur Entstehung der adoleszenten Adipositas beitragen. CW