Schwangere und Säuglinge haben ein besonders hohes Risiko für Infektionskrankheiten und häufiger einen schweren Verlauf. Impfen bereits vor und während der Schwangerschaft kann dieses Risiko reduzieren.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Schwangeren konkret die Impfung gegen Influenza, COVID-19 mit einem mRNA-Impfstoff sowie gegen Pertussis mit einem Kombinationsimpfstoff. Dr. Burkhard Lawrenz, Arnsberg, betonte die Bedeutung der Influenza-Impfung. Die „Grippe“ führe während der Schwangerschaft häufig zu Hospitalisierungen, aber auch bei den Kleinsten – und das häufiger als bei den über 60-Jährigen. Das „Feuer“ der Influenza seien die Null- bis Vierjährigen. Das werde häufig übersehen.
Das Problem: Die Ängste der Frauen vor Impfungen während der Schwangerschaft sind hoch. Allein Aufklärung und Empfehlung machen noch keinen Impfschutz. Es gilt häufig, eine Reihe von Impfhindernissen aus dem Weg zu räumen, bis die Impfung tatsächlich stattfindet. Laut Prof. Wolfgang Gaissmaier, Konstanz, ist es vor allem die Fehlwahrnehmung von Risiken, die den schützenden Piks verhindern. Medizinische Informationen sind zudem oft nicht verständlich. Und es besteht ein hoher sozialer Einfluss auf die Schwangere, nicht selten auch eine Polarisierung. Der Patient will das hören, was er selbst für richtig erachtet.
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