Notfälle in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 2/2016

Schwangere haben höhere Überlebenschance bei Reanimation

Eine kardiopulmonale Reanimation (CPR) bei Schwangeren betrifft immer zwei Patienten – Mutter und Kind. Sie ist jedoch nur extrem selten notwendig, weshalb kaum Kenntnisse zu Überlebensraten und Outcome-Prädiktoren bestehen.

Nach dem Nationwide Emergency Department Sample (NEDS) waren 8.162 Frauen in den Jahren 2006 bis 2010 in einer Notfallambulanz reanimiert worden. 157 von ihnen waren schwanger. Diese und 1.570 altersentsprechende nicht-schwangere Frauen wurden in die populationsbasierte Studie aufgenommen.
 
Die Gesamtüberlebensrate in der Gruppe der Schwangeren lag bei 36,5%, im Vergleichskollektiv dagegen bei nur 25,9% (Odds Ratio 1,89; p<0,01). Innerhalb der Gruppe nicht-verletzter Patientinnen wiesen die schwangeren Frauen eine signifikant höhere Überlebenschance nach Reanimation auf als die nicht-schwangeren Frauen (OR: 2,10; p<0,01). Lagen jedoch Verletzungen vor, bestand diesbezüglich zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied. Ein Alter zwischen 25 und 34 Jahren war bei den schwangeren Patientinnen mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden. Dies traf auch auf städtische Kliniken zu, die kein Lehrkrankenhaus waren.
 
Obwohl zu dieser Problematik noch weitere Studien benötigt werden, lässt sich aber bereits schon aus diesen Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung folgendes festhalten: Schwangere Frauen weisen nach Reanimation im Vergleich zu nicht-schwangeren Patientinnen eine bessere Prognose auf, wobei sich der Verletzungsstatus bei den schwangeren Patientinnen bei der Voraussage des Outcomes als Schlüsselfaktor erwiesen hat. GS
Quelle:

Lavecchia M, Abenhaim HA.: Cardiopulmonary resuscitation of pregnant women in the emergency department. Resuscitation 2015; 91: 104-7

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