Wie eine prospektive Studie aus China zeigte, kann eine Supplementierung von Selen (Se) die hämatologische Toxizität einer gleichzeitigen Radiochemotherapie abmildern. Die therapeutische Wirkung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
RTCs zu den Auswirkungen der Selen-Supplementierung auf die gleichzeitige Chemoradiotherapie bei Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs lagen bisher nicht vor. Hier hat eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte klinische Phase-II-Studie aus China nun Abhilfe geschaffen. Die Forschenden schlossen 104 Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs im Stadium IIB (FIGO-Klassifikation) in die Studie ein, die nach dem Zufallsprinzip der Versuchsgruppe (n = 50) oder der Kontrollgruppe (n = 54) zugeteilt wurden. Die Versuchsgruppe erhielt Se-Hefe-Tabletten (100 μg Se, zweimal täglich), die Kontrollgruppe Placebos (zweimal täglich) über einen Zeitraum von insgesamt fünf Wochen. Alle Patientinnen erhielten eine Standardbehandlung einschließlich externer Bestrahlung des Beckens, fünfmalige Chemotherapie und Brachytherapie. Gemessen wurden u. a. das Auftreten von Myelosuppression, die Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion, die objektive Ansprechrate (ORR) und die Se-Konzentrationen im Blut vor, während und nach der Behandlung.
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