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Semaglutid senkt kardiovaskuläre Risiken bei Adipositas

Im Rahmen des Kongresses der American Heart Association (AHA) im November 2023 wurden die primären Ergebnisse der Phase-3-Studie SELECT präsentiert. In der Studie wurde die Wirksamkeit von einmal wöchentlich verabreichtem Semaglutid 2,4 mg (Wegovy®) bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas sowie nachgewiesener Herz-Kreislauf-Erkrankung (CVD) ohne Diabetes mellitus geprüft. Bereits erste veröffentlichte Ergebnisse zeigten, dass Semaglutid 2,4 mg über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren die Anzahl schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (Major Adverse Cardiovascular Events, MACE) im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant um 20 % reduziert (Hazard Ratio, HR 0,80; 95 %-KI 0,72; 0,90, p < 0,001). Die im Rahmen des AHA-Kongresses präsentierten Daten zeigen, dass die Risikoreduktion der MACE-Ereignisse dabei unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und BMI zu Studienbeginn erzielt worden war. Zudem war die positive Wirkung der Risikosenkung bereits kurz nach Behandlungsbeginn nachweisbar. Dies weist darauf hin, dass die Wirkung nicht ausschließlich auf die gewichtsreduzierende Wirkung von Semaglutid zurückzuführen ist. "Die in der SELECT-Studie beobachtete Risikoreduktion von 3 Punkt MACE-Ereignissen zeigt das Potenzial einer neuen Option in der Adipositastherapie, welche einige der Hauptursachen vermeidbarer Todesfälle weltweit adressiert.", kommentierte Dr. Michael Lincoff, Erstautor der Studie, stellvertretender Vorsitzender für Forschung im Department of Cardiovascular Medicine der Cleveland Clinic und dotierter Berater von Novo Nordisk. Die Analyse der einzelnen MACE-Endpunkte ergab, dass das Risiko eines nicht tödlichen Myokardinfarkts im Vergleich zu Placebo um 28 % gesenkt wurde (HR 0,72; 95 %-KI 0,61-0,85), das Risiko für kardiovaskulären Tod um 15 % (HR 0,85; 95 %-KI 0,71-1,01, n. s. im Beobachtungszeitraum) und das Risiko eines nicht tödlichen Schlaganfalls um 7 % (HR 0,93; 95 %-KI 0,74-1,15, n. s. im Beobachtungszeitraum). Die konfirmatorischen sekundären Endpunkte zeigen, dass das Risiko für kombinierte Herzinsuffizienz-Ereignisse (bestehend aus kardiovaskulärem Tod, akuten Behandlungen im Zusammenhang mit Herzinsuffizienz und Hospitalisierungen) im Vergleich zu Placebo um 18 % (HR 0,82; 95 %-KI 0,71-0,96) und das Risiko des Todes jeglicher Ursache im Vergleich zu Placebo um 19 % gesenkt wurde (HR 0,81; 95 %-KI 0,71-0,93). Die weiteren sekundären Endpunkte zeigten zudem positive Effekte von Semaglutid 2,4 mg auf andere kardiovaskuläre Risikofaktoren, einschießlich des Blutdrucks, Cholesterinspiegels und der Blutzuckerspiegel. Die Teilnehmer:innen, die im Rahmen der SELECT-Studie Semaglutid erhielten, verloren im durchschnittlich 9,4 % ihres Gesamtkörpergewichts. Die im Verlauf der SELECT-Studie beobachteten Nebenwirkungen entsprachen in ihrer Intensität und Häufigkeit denen aus bereits bekannten Studien mit Semaglutid. 

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