Insgesamt konnten 78 Frauen mit einem Uterusprolaps (mindestens Grad 2), die sich einer vaginalen Hysterektomie unterziehen mussten, in die Studie eingeschlossen werden. Man maß die sexuelle Funktion mittels PISQ- 12, sowohl präoperativ als auch sechs Monate nach dem Eingriff. Zudem unterschied man bei der Auswertung, ob der Verschluss des Scheidenstumpfes bei der Kudoplastik nach McCall vertikal oder horizontal erfolgte.
In beiden Gruppen besserte sich der PISQ- 12-Score im Vergleich prä- zu post-op. signifikant; es gab keinen Gruppenunterschied bzgl. der Verbesserung. Insgesamt berichteten 78,2% der Patientinnen über eine Verbesserung der Sexualfunktion. Allerdings gab es auch 14,1%, bei denen kein Unterschied verzeichnet werden konnte und 7,9%, die sogar eine Verschlechterung durch die Operation notierten. Hauptursachen für den Score-Rückgang war bei den betroffenen Frauen ein Neuauftreten oder eine Verschlechterung von Dyspareunie oder Inkontinenz.
Für die Sexualfunktion nach vaginaler Hysterektomie bei Uterusprolaps spielt es demnach keine Rolle, wie man den Scheidenstumpf verschließt – die meisten Frauen profitieren von einer Operation mit Enterozelenprophylaxe nach McCall. In seltenen Fällen jedoch kann die OP selbst die Sexualfunktion verschlechtern, wenn es postop. zu Dyspareunie oder Inkontinenz kommt. CB