Überaktive Blase

Gyn-Depesche 5/2008

Sind alle Anticholinergika gleichwertig?

Die Muskarin-Subrezeptor-Selektivität gilt als Vorteil einiger in der Therapie der überaktiven Blase verwendeten Anticholinergika. Es gibt jedoch Hinweise, dass ein Anticholinergikum wie Trospiumchlorid, das die beiden Subtypen M2 und M3 gleichermaßen beeinflusst, wirksamer sein könnte.

Von den fünf Subtypen des Muskarin-Rezeptors kommen der M2- und der M3-Subtyp in der Blase vor. Ein geordnetes Zusammenspiel zwischen Blasenentleerung und Speicherphase ist erst durch das koordinierte Zusammenwirken beider Rezeptor-Subtypen möglich, erläutert Dr. Andreas Wiedemann, Witten. Er bezeichnet Trospiumchlorid als Prototyp eines „Breitband-Anticholinergikums“, da es zu allen Rezeptor-Subtypen eine vergleichbare Affinität besitzt. M3-Rezeptoren sind sowohl an der Steuerung der Ileum- und Kolon-Motilität als auch an der Innervation der Speicheldrüsen beteiligt. Folglich gehören Obstipation und Mundtrockenheit zu den typischen Nebenwirkungen eines M3-selektiven Anticholin­ergikums. Die Subrezeptor-Selektivität stellt somit keinen Vorteil dar, was wiederum für Trospiumchlorid spricht. Auch bezüglich möglicher ZNS-Nebenwirkungen weist Trospiumchlorid deutliche Vorteile auf, da es aufgrund seiner Struktur die Blut-Hirn-Schranke nicht permeiert.

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