Durch Analyse der Daten von über 200.000 Schwangeren fanden Forschende aus Shanghai eine dosisabhängige Beziehung: Mit zunehmender Sonneneinstrahlung sank die Inzidenz von hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen. Anhand der mittleren täglichen Globalstrahlung, der die Frauen ausgesetzt waren, teilte man sie in vier Quartile ein.
Im Vergleich zum Quartil mit der geringsten Einstrahlung sank das Präeklampsie-Risiko im Quartil mit der höchsten Sonneneinstrahlung um 23 %. Das Risiko einer Gestationshypertonie verringerte sich um 35 %, das einer durch chronische Hypertonie überlagerten Präeklampsie sogar um 40 %. Im zweiten und dritten Trimenon war der protektive Effekt des Sonnenlichts ausgeprägter als in der Frühschwangerschaft. Erfasst wurde aber nur die Sonneneinstrahlung am Ort der Entbindung. Über die Aufenthaltsdauer der Schwangeren im Freien lagen keine Daten vor.
Dass Vitamin D, dessen Produktion durch UV-Strahlung gesteigert wird, das Präeklampsie- Risiko verringern kann, wird seit längerem diskutiert. Auch die gesteigerte Freisetzung von pro-angiogenetischen und vasodilatatorischen Substanzen wie Stickstoffmonoxid könnte eine Rolle spielen. CW