Chitosan wird aus der Zellwand von Pilzen oder Krustentieren gewonnen. Das Biopolymer kann in menschlichen Zervixschleim eindringen, ihn quervernetzen und so für Spermien undurchdringbar machen. Das wies eine schwedische Arbeitsgruppe in vitro nach.
In einem zweiten Schritt testeten die Forschenden die topische Anwendung von Chitosan als Kontrazeptivum bei Schafen. Eine Stunde nach In-vivo-Applikation des Chitosan-Vaginalgels erfolgte eine Insemination, weitere vier Stunden später untersuchte man mittels Laser-Endoskopie die Ausbreitung der Spermien im explantierten Genitaltrakt. Nur bei einem von acht Schafen konnten zwei Samenzellen im Uterus nachgewiesen werden. Im Vergleich zu den nur mit einem Milchsäure-Gel behandelten Tieren reduzierte sich die Spermienzahl in der Gebärmutter um 98 %.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass Chitosan die Spermienmigration nicht über spermizide Effekte bremste, sondern durch die physikalische Verstärkung des Zervixschleims. Weder in vitro noch in vivo fanden sich Hinweise auf eine zytotoxische Wirkung oder Reizungen des Vaginalepithels. Nach Ansicht des Forschungsteams hat Chitosan das Potenzial, das Spektrum nicht-hormoneller Kontrazeptiva zu erweitern.