Bewegung in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 5/2023

Sport in der Schwangerschaft schützt vor Gestationsdiabetes und Hypertonie

Sportlich aktive werdende Mütter entwickeln seltener einen Gestationsdiabetes (GDM) oder eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung (HSE). Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsteam aus Spanien nach Auswertung umfangreicher Studiendaten.
Praxisfazit
Weitere qualitativ hochwertige Studien müssen die Vorteile und die Sicherheit von Sportprogrammen in der Schwangerschaft prüfen. Ein besonderes Augenmerk solle dabei auf übergewichtige und adipöse Frauen gelegt werden. U. a. ist zu klären, ob diese Schwangeren möglicherweise von intensiveren Trainings einheiten profitieren.

Etwa sieben Prozent der Schwangerschaften werden durch einen GDM und zehn Prozent durch eine HSE, beispielsweise eine Gestationshypertonie, eine Präeklampsie oder eine Eklampsie, kompliziert. Beide Erkrankungen erhöhen das maternale und perinatale Risiko und gefährden die langfristige Gesundheit von Mutter und Kind. Inwiefern Sportprogramme einem GDM bzw. einer HSE vorbeugen, untersuchten Forschende um Vicente Martínez-Vizcaíno von der Universidad de Castilla-La Mancha in Cuenca anhand von 23 systematischen Übersichtsarbeiten und Metaanalysen, welche 63 randomisierte kontrollierte Studien einschlossen.

Die Interventionsgruppe umfasste 10.485 Frauen, die während der Schwangerschaft ein Sportprogramm absolviert hatten. Die 11.192 Frauen der Kontrollgruppe hatten dagegen lediglich die pränatale Routinebetreuung erhalten. Die Mehrzahl der Übersichtsarbeiten und Metaanalysen stellte in der Sportgruppe eine signifikante Reduktion der GDM- sowie der HSE-Inzidenz fest: Die Risikoreduktion belief sich diesbezüglich auf 39 bzw. 47 Prozent. Die stärkste Schutzwirkung ging dabei offenbar von leicht bis mäßig intensiven Trainingsprogrammen aus, die bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel begonnen und unter Anleitung durchgeführt wurden.

Subgruppenanalysen zu Folge profitierten übergewichtige und adipöse Schwangere dagegen hinsichtlich der Hypertonieprävention nicht von einer Sportintervention. Kürzer als 45 Minuten dauernde Einheiten hatten offenbar ebenfalls keinen protektiven Effekt.

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