Hodenkrebs wird häufiger

Gyn-Depesche 2/2000

Subfertilität mit malignen Folgen

Hodenkrebs ist in den letzten Jahrzehnten häufiger geworden; zugleich hat die Spermienqualität abgenommen. Dänische Wissenschaftler untersuchten einen möglichen Zusammenhang.

In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 514 Patienten mit zwischen den Jahren 1986 und 1988 diagnostiziertem Hodenkrebs und 720 männliche Kontrollpersonen zu ihrem Reproduktionsverhalten und anderen relevanten Faktoren befragt. Männer, die Vater geworden waren, wiesen ein vermindertes Hodenkrebs-Risiko auf (Relatives Risiko 0,63). Das Risiko nahm mit jedem weiteren Kind ab. Männer dagegen, die vor Diagnose des Krebses weniger Kinder hatten, als es nach ihrem Alter zu erwarten war, hatten ein zweifach höheres Risiko. Die Ergebnisse waren unabhängig vom histologischen Typ des Hodenkrebses (Seminom oder Non-Seminom) und anderen Faktoren. Die Assoziation zwischen männlicher Subfertilität und Hodenkrebs könnte für das Vorliegen gemeinsamer ätiologischer Faktoren sprechen. (MW)

Quelle: Möller, H: Risk of testicular cancer in subfertile men: case control study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 318 (1999), Seiten: 559-562

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