Trichomonas vaginalis und Gebärmutterhalskrebs

Gyn-Depesche 1/2024

T. vaginalis-Infektion erhöht das Risiko für Zervixkarzinome

Die bisherigen Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen einer Infektion mit T. vaginalis, Dysplasie des Gebärmutterhalses und Gebärmutterhalskrebs waren widersprüchlich. Eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse aus Ungarn hat diesen Zusammenhang nun genauer untersucht.
Praxisfazit
Da T. vaginalis und HPV assoziiert sind, ist es ratsam, bei einer HPV-Diagnose auch auf T. vaginalis zu testen und zu behandeln, da dieser Erreger potenziell zervikalkarzinogen ist. Weitere Studien sind erforderlich, um Störfaktoren zu kontrollieren und den tatsächlichen Einfluss von T. vaginalis auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zuverlässiger abschätzen zu können.

Gebärmutterhalskrebs ist die am vierthäufigsten diagnostizierte Krebserkrankung und die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen. Der Hauptrisikofaktor für Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit den Hochrisiko-HPV-Typen, insbesondere HPV 16 und HPV 18, die weltweit für 70 % der Zervixkarzinome verantwortlich sind.

Nach der Integration in das Genom der Wirtszelle führt das Virus zu einer Überexpression von Proto-Onkogen-Proteinen. Eine persistierende HPV-Infektion und die Unfähigkeit des Immunsystems, die Infektion im Gebärmutterhals zu eliminieren, sind Schlüsselelemente der Karzinogenese.

Die vaginale Mikrobiota spielt eine wichtige Rolle

Eine Störung der vaginalen Mikrobiota spielt eine wichtige Rolle bei der Persistenz der HPV-Infektion, da sie zu einer vaginalen Dysbiose, einem Anstieg proinflammatorischer Zytokine und einer verminderten Immunabwehr führt. Andere Risikofaktoren wie Rauchen, Promiskuität, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Immunschwäche und sexuell übertragbare Infektionen (STI) können ebenfalls zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beitragen.

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