Eine Asphyxie bei der Geburt kann durch Exzitotoxizität, Entzündung und oxidativen Stress zum Zusammenbruch des Energiestoffwechsels und damit zum Zelltod führen. Die Therapie konzentriert sich daher auf Prävention oder Modulation dieser Prozesse. Hierfür kann ein sogenanntes therapeutisches Fenster zwischen erster und zweiter Energie-Krise genutzt werden - Geburt bis acht bis 48 h später. Zur Reduktion von oxidativem Stress, der nachhaltig das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen kann, scheint der Einsatz von niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen sinnvoll. In einer Pilotstudie konnten mit Raumluft Herztätigkeit, Apgar-Werte und Säure-Basen-Verhältnis ebenso effektiv normalisiert werden wie mit 100% Sauerstoff. In einer Folgestudie war die neonatale Mortalität in der Raumluft-Gruppe um 5% reduziert. In der Sauerstoff-Gruppe setzten erster Atemzug und Schrei mit 0,5 min Verzögerung ein.
Neonatale Asphyxie
Gyn-Depesche 4/2002
Therapie mit Raumluft sinnvoller als mit 100% O2?
Im Rahmen einer Pilotstudie mit 84 Neugeborenen konnte gezeigt werden, dass die Behandlung von Asphyxie mit Raumluft so effizient ist wie die mit 100% Sauerstoff.
Quelle: Saugstad, OD: Resuscitation of the asphyxic newborn infant. new insight leads to new therapeutic possibilities., Zeitschrift: BIOLOGIA NEONATORUM, Ausgabe 79(3-4) (2001), Seiten: 258-60