Die Studiengruppe (232 Frauen mit invasivem Ovarialkarzinom) und Kontrollgruppe (232 Frauen ohne Ovarialkrebs und mit zwei intakten Ovarien) stimmten hinsichtlich Geburtsjahr, Lebensort und Mutation im BRCA1/2-Gen überein. Das Ovarialkrebs-Risiko nach Tubenligatur wurde abgeschätzt. Die Verwendung von oralen Kontrazeptiva, Parität, Brustkrebs und die ethnische Zugehörigkeit wurden bei der Analyse berücksichtigt. Unter den Patientinnen mit einer BRCA1-Mutation (je 173 Patientinnen) hatten Frauen aus der Studiengruppe seltener eine Tubenligatur als Frauen aus der Kontrollgruppe (18% vs. 35%, Odds Ratio 0,39). Bei Mutation im BRCA2-Gen dagegen scheint das Ovarialkarzinom-Risiko nicht reduziert zu sein (OR 1,19). Bei Frauen mit Tubenligatur, die orale Kontrazeptiva genommen hatten, bestand ein noch geringeres Krebsrisiko.
BRCA-Gene
Gyn-Depesche 7/2001
Tubenligatur und Krebs bei BRCA1-Mutation
Frauen mit Tubenligatur haben ein geringeres Risiko für ein invasives Ovarialkarzinom. Man untersuchte nun, ob durch Tubenligatur auch das Krebsrisiko bei Trägern einer Mutationen im BRCA1- bzw. BRCA2-Gen gesenkt werden kann.
Quelle: Narod, SA: Tubal ligation and risk of ovarian cancer in carriers of BRCA1 or BRCA2 mutations: a case-control study, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 357 (2001), Seiten: 1467-1470