Würzburg - Blick über den Main auf die Burg.

1. Fränkischer ZNS-Tag, 5. Juli 2023 in Würzburg

Neuro-Depesche 10/2023

Update zu ADHS, Migräne, Parkinson, Schizophrenie und Botulinumneurotoxin

Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Hans-Peter Volz, Werneck, fand am 5. Juli der 1. Fränkische ZNS-Tag in der Residenzstadt Würzburg statt. Bei der von derCampus veranstalteten, CME-zertifizierten Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte nahmen erfahrene Neurologen und Psychiater zu Fragestellungen zur ADHS, zur Migräne, zum Morbus Parkinson und zur Schizophrenie sowie zum Einsatz von Neurobotulinumtoxin bei neurologischen Krankheitsbildern Stellung.

Hier eine kurze Zusammenfassung der fünf Hauptvorträge auf dem 1. Fränkischen ZNS-Tag in Würzburg.

Adulte ADHS in der Praxis

Die ADHS-Symptomatik verändert sich mit zunehmendem Lebensalter, schilderte Dr. med. Andrea Boreatti, Lohr am Main. Stehen am Anfang noch die Kernsymptome wie das Aufmerksamkeitsdefizit und die Hyperaktivtät im Vordergrund, nimmt deren Schwere ab. Im Erwachsenenalter dominieren das klinische Bild soziale Probleme (am Arbeitsplatz, intrafamilär und in der Partnerschaft uvm.) und Komorbiditäten wie Sucht, Depression und Angst – gerade wenn die ADHS nicht behandelt wird, betonte Boreatti. Nach den ADHS-Leitlinien 2018 sollten therapeutische Interventionen in Abhängigkeit von der ADHS-Schwere erfolgen: Auf der Basis eines multimodalen therapeutischen Gesamtkonzeptes soll den Betroffenen grundsätzlich eine umfassende Psychoedukation angeboten werden. Für Erwachsene ist die Pharmakotherapie – auch bei leichter ADHS-Ausprägung – die primäre Behandlungsoption, so Boreatti.Bei ihnen kommen außer dem Nicht-Stimulans Atomoxetin, das laut Leitlinie aus Kostengründen die zweite Wahl darstellt, vor allem Stimulanzien wie Methylphenidat (MPH) und Lisdexamfetamin in Frage. Mit Medikinet® adult liegt eine für die Behandung von Erwachsenen mit ADHS zugelassene MPH-Formulierung vor, bei der der Wirkstoff zum Teil sofort und zum Teil retardiert freigesetzt wird. Damit wird eine lang anhaltende Symptomkontrolle angestrebt.

Meilensteine der Migränetherapie

Nach den Worten von Prof. Dr. med. Christian Maihöfner,Fürth, kommen Patienten, die an mehr als vier Tagen im Monat unter Migräneattacken leiden, für eine medikamentöse Prophylaxe in Frage. Während die Therapie mit herkömmlichen Prophylaktika wie Topiramat, Betablocker, Amitryptilin etc. von Verträglichkeitsund Adhärenzproblemen gekennzeicht ist, hat die Einführung der gegen das Calcitonin gene-related peptide (CGRP) oder seinen Rezeptor gerichteten Antikörper eine neue Ära der Migräneprophylaxe eingeläutet. Anders als Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab wird das zuletzt zugelassene Eptinezumab (Vyepti®) nicht subkutan injiziert, sondern nur alle drei Monate i.v. infundiert. Wie die drei übrigen Antikörper ist Eptinezumab zugelassen zur Prophylaxe bei episodischer und chronischer Migräne.

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