Vegane Schwangere isst einen Apfel

Vegane Ernährung bei Schwangeren

Gyn-Depesche

Vegane Ernährung in der Schwangerschaft führt zu niedrigerem Geburtsgewicht

Eine dänische Beobachtungsstudie untersuchte die Auswirkungen verschiedener Formen veganer Ernährung auf die Schwangerschaftsergebnisse. Vegane Ernährung war mit einem signifikant niedrigeren Geburtsgewicht verbunden.
Praxisfazit
Die Ernährungsfragebögen der Schwangeren in der dänischen Studie lassen den Schluss zu, dass die geringere Eiweißzufuhr der veganen Ernährung für die Mangelgeburten verantwortlich ist. Es könnte aber auch an der geringeren Aufnahme von Vitamin B12, Vitamin D, Kalzium oder vielleicht auch an einem Jodmangel gelegen haben. Das ließe sich aber nur in einer Therapiestudie klären. Die Ernährungsexpert:innen raten Schwangeren vorsorglich zu einer Substitution, wenn sie die vegane Ernährung für die Schwangerschaft nicht unterbrechen wollen.

Die Zahl der Menschen, die sich vegan ernähren, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die positiven oder möglichen negativen Auswirkungen dieser Ernährungsform, insbesondere in der Schwangerschaft, sind bisher kaum untersucht worden. Ziel einer prospektiven Beobachtungsstudie aus Dänemark war es, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Formen pflanzlicher Ernährung während der Schwangerschaft und dem Geburtsverlauf sowie Schwangerschaftskomplikationen zu untersuchen.

Ernährungsfragebögen und Selbstauskunft

Die dänische nationale Geburtskohorte umfasste 100.413 Schwangerschaften mit 91.381 Frauen in den Jahren 1996–2002. 66.738 Schwangerschaften, für die ausreichende Daten zur Ernährung vorlagen, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Ernährungsdaten wurden in der 25. SSW mittels eines Fragebogens zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme und in der 30. SSW durch Selbstauskunft der Schwangeren erhoben. Die wichtigsten Ergebnisse waren Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, Geburtsgewicht und niedriges Gestationsalter.

Wie wirkt sich vegane Ernährung auf Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen und Geburtsgewicht aus?

Insgesamt definierten sich 98,7 % (n = 65.872) der Teilnehmerinnen als „Omnivore“, während sich 1,0 % (n = 666), 0,3 % (n = 183) und 0,03 % (n = 18) als Fisch-/Geflügelvegetarier, Lakto-/Ovo-Vegetarier bzw. Veganer bezeichneten. Die Proteinaufnahme war bei den Lacto-/Ovo-Vegetariern (13,3 %) und Veganern (10,4 %) niedriger als bei den Omnivoren (15,4 %). Auch die Mikronährstoffzufuhr war bei den Veganerinnen signifikant niedriger, nach Berücksichtigung von Nahrungsergänzungsmitteln ergaben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede. Im Vergleich zu omnivoren Müttern wiesen Veganerinnen eine höhere Prävalenz von Präeklampsie auf. Ihre Kinder hatten im Durchschnitt ein um -240 g geringeres Geburtsgewicht (95%-KI -450 bis -30), so die Forschenden. Frauen, die angaben, sich während der Schwangerschaft vegan ernährt zu haben, hatten im Vergleich zu omnivoren Müttern ein geringeres durchschnittliches Geburtsgewicht und ein höheres Präeklampsierisiko bei ihren Nachkommen.

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