Routinemäßiges Screening bei Ovarialkarzinom?

Gyn-Depesche 5/2000

Verlaufskontrolle mit Tumormarker CA125

Tumormarker - im eigentlichen Sinne die Tumorantigene - als Stoffe, deren Auftreten oder erhöhte Serumkonzentration einen Zusammenhang mit dem Vorhandensein oder/und dem Verlauf (bösartiger) Tumoren aufweist, gewinnen immer mehr an klinischer Bedeutung. In einer Übersichtsarbeit wird der Stellenwert des Tumormarkers CA125 im Monitoring von Patientinnen mit Ovarialkarzinom diskutiert. CA125 ist bislang der einzige Tumormarker, der bei dieser Erkrankung klinische Relevanz hat.

Bei CA125 handelt es sich um ein großes Glykoprotein mit unbekannter Funktion. Die Serumkonzentration von CA125 steigt bei Malignom-assoziierten Gefäßinvasionen, Gewebsdestruktionen und Entzündungen. Bei mehr als 90% der Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom (und bei 40% aller Patienten mit fortgeschrittenen intraabdominellen Malignomen) sind die CA125-Konzentrationen erhöht. Daneben wird ein Anstieg der CA125-Werte auch während der Menstruation und in der Gravidität sowie bei nicht-malignen Erkrankungen wie Endometriose, Peritonitis oder Zirrhose beobachtet. Ein routinemäßiges Ovarialkarzinom-Screening mit CA125 wird derzeit (evtl. mit Ausnahme von Hochrisiko-Frauen) noch nicht empfohlen. CA125-Bestimmungen sind möglicherweise während des initialen Managements sinnvoll.

Quelle: Meyer, T: Role of tumour markers in monitoring epithelial ovarian cancer, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 82 (2000), Seiten: 1535-1538

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