Ambulante Palliativversorgung

Gyn-Depesche 4/2016

Vermeidbare Krankenhauseinweisungen

Welcher Patient geht schon gerne in die Notaufnahme – besonders, wenn sich das eigentlich vermeiden ließe. Bei knapp einem Viertel aller notfallmäßigen Krankenhauseinweisungen hätte das Problem auch ambulant gelöst werden können – das zeigten Ärzte aus Texas an palliativ ambulant betreuten onkologischen Patienten.

200 zufällig ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenem Krebsleiden, die sich zwischen Januar 2010 und Dezember 2011 in der Notaufnahme eines Klinikums vorstellten, wurden genauer analysiert. Man unterschied dabei vermeidbare Einweisungen von unvermeidbaren (z. B. wenn das Problem auch hätte telefonisch oder ambulant gelöst werden können). 23% der Notfalleinweisungen wären vermeidbar gewesen, 77% nicht. Schmerz war in beiden Gruppen die führende Ursache einer Notfallbehandlung (36%). Die Gruppe der zwingend notwendigen stationären Notfallbehandlungen umfasste Probleme mit verschlechtertem Mentalstatus, Dyspnoe, Fieber oder Blutung. Signifikant gehäuft waren in der „Vermeidbar-Gruppe“ Obstipation und zur Neige gehende Schmerzmedikamente, in der „Unvermeidbar-Gruppe“ Infektionen, auffällige Neurologie und onkologische Dyspnoe. CB

Quelle:

Delgado-Guay MO et al.: Avoidable and unavoidable ... J Pain Symptom Manage 2015; 49: 497-504

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