Seit längerem gibt es Hinweise, dass eine Sectio die Wahrscheinlichkeit einer Placenta praevia oder einer Abruptio placentae in späteren Schwangerschaften erhöht. Wie hoch das Risiko jedoch – unabhängig von anderen Faktoren – tatsächlich ist, war nicht zu belegen.
In einer amerikanischen Bevölkerungsstudie wurden über fünf Millionen Zweitgeburten analysiert. Mehrlingsschwangerschaften wurden ausgeschlossen. Bei 742 832 der Schwangerschaften (14,43%) war das erste Kind per Kaiserschnitt entbunden worden.
Nach einer vorangegangenen Sectio kam es in der zweiten Schwangerschaft in 4,4 von 1000 Fällen zu einer Placenta praevia, in 6,8 von 1000 Fällen zu einer vorzeitigen Plazentalösung. Nach einer vaginalen Entbindung betrug die Rate nur 2,7 bzw. 4,8 von 1000. Dies entspricht einer Risikoerhöhung von 47% für Placenta praevia und von 40% für Abruptio placentae, nachdem potenzielle Risikofaktoren wie Alter der Mutter, Nikotin- oder Alkoholkonsum während der Schwangerschaft berücksichtigt wurden. Auch der Ausschluss aller Schwangerschaften mit medizinischen Komplikationen veränderte das Ergebnis kaum. Über Aborte in Folge von Placenta praevia oder vorzeitiger Plazentalösung lagen keine Informationen vor.
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