Ziel einer Studie war es, aktuelle und künftige Methoden zum Nachweis und zur Behandlung des humanen Papillomavirus (HPV), Zervixdysplasie (CD) und Zervixkarzinom zu beschreiben. Die menschlichen Papillomavirus-Gene E6 und E7 sind maßgeblich an der Entstehung eines Zervixkarzinoms beteiligt. Die Datenbankauswertung mit PubMed zeigte, dass bereits ein einmaliges Screening bei Frauen nach dem 35. Lebensjahr das Risiko, an einem Zervixkarzinom zu sterben, um 70 % senkte. Das Mortalitätsrisiko sinkt sogar um mehr als 85 %, wenn eine Untersuchung alle fünf Jahre erfolgt. Dennoch wurden mehr als 1,5 Milliarden Frauen weltweit bislang noch nie auf ein Zervixkarzinom untersucht. Das traditionelle zytologiebasierte Screening ist für diese hohe Patientinnen-Population auch keine praktikable Option.
Die digitale Kolposkopie hingegen scheint sehr vielversprechend zu sein, denn jüngste Fortschritte in der digitalen optischen Technologie haben die Entwicklung hoch tragbarer digitaler Kolposkope ermöglicht. DC bietet die gleichen Vorteile der Standardkolposkopie, aber es werden zusätzlich hochauflösende digitale Bilder gewonnen, die eine überlegene Visualisierung der Morphologie der Zervix ermöglichen. Diese digitalen Bilder können für die Patientinnen- Aufklärung verwendet werden und dienen zugleich zur Dokumentation. Des Weiteren könnten die Bilder in telemedizinischen Echtzeit-Konsultationen mit Experten verwendet werden. Aktuell wird sogar ein Algorithmus für künstliche Intelligenz entwickelt, welcher die Bilder in Echtzeit und automatisiert interpretieren kann. DM