Ein vorzeitiger Blasensprung ist ein multifaktorielles Ereignis. Nach sorgfältiger Diagnostik muss das Risiko einer vorzeitigen Geburtseinleitung im Vergleich zu einer Fortführung der Schwangerschaft genau abgewogen werden. Bei einem Blasensprung weit vor dem Geburtstermin sollte, soweit vertretbar, zur Reduzierung der neonatalen Morbidität die Schwangerschaft prolongiert werden. In einem strengen Monitoring muss auf Anzeichen von Fruchtblasen-Infektion, vorzeitiger Ablösung der Plazenta, Wehen oder eine Nabelschnurkomplikation geachtet werden. Bei einem Blasensprung nahe am Geburtstermin und abgeschlossener Lungenreife sollte die Geburt eingeleitet werden. Studien sprechen sich für eine aggressive unterstützende Antibiotikatherapie aus, um die infektbedingte Morbidität des Kindes zu senken. Auch scheint sich eine antenatale Kortikosteroid-Gabe positiv auf das neonatale Outcome auszuwirken, ohne das Risiko für perinatale Infektionen zu erhöhen. Hingegen konnte bisher nicht geklärt werden, ob durch prophylaktische Tokolyse bei einem Blasensprung weit vor dem Geburtstermin die Morbidität des Kindes reduziert werden kann. (AK)
Vorzeitiger Blasensprung
Gyn-Depesche 7/2003
Vorgehen je nach Gestationsalter
Ein vorzeitiger Blasensprung ist ein multifaktorielles Ereignis. Nach sorgfältiger Diagnostik muss das Risiko einer vorzeitigen Geburtseinleitung im Vergleich zu einer Fortführung der Schwangerschaft genau abgewogen werden.
Bei einem Blasensprung weit vor dem Geburtstermin sollte, soweit vertretbar, zur Reduzierung der neonatalen Morbidität die Schwangerschaft prolongiert werden. In einem strengen Monitoring muss auf Anzeichen von Fruchtblasen-Infektion, vorzeitiger Ablösung der Plazenta, Wehen oder eine Nabelschnurkomplikation geachtet werden. Bei einem Blasensprung nahe am Geburtstermin und abgeschlossener Lungenreife sollte die Geburt eingeleitet werden.
Studien sprechen sich für eine aggressive unterstützende Antibiotikatherapie aus, um die infektbedingte Morbidität des Kindes zu senken. Auch scheint sich eine antenatale Kortikosteroid-Gabe positiv auf das neonatale Outcome auszuwirken, ohne das Risiko für perinatale Infektionen zu erhöhen. Hingegen konnte bisher nicht geklärt werden, ob durch prophylaktische Tokolyse bei einem Blasensprung weit vor dem Geburtstermin die Morbidität des Kindes reduziert werden kann. (AK)
Quelle: Mercer, BM: Preterm premature rupture of the membranes, Zeitschrift: OBSTETRICS AND GYNECOLOGY, Ausgabe 101 (2003), Seiten: 178-193