Hausgeburt im Wasserbecken

Gyn-Depesche 1/2015

Vorsicht vor Legionärskrankheit!

Bei der häuslichen Wassergeburt kann sich das Neugeborene mit Legionellen anstecken. Solche Fälle sind selten, doch jetzt wurde seit langem wieder einmal über eine betroffenen Säugling berichtet. Doch es gibt Möglichkeiten zur Vorbeugung.

Anfang Juni 2014 infizierte sich in England ein Neugeborenes bei einer Hausgeburt im Wasserbecken mit der Legionärskrankheit. Das Kind zeigte drei Tage postpartum erste Symptome und musste am fünften Tag zur sofortigen Atmungsunterstützung ins Krankenhaus, wo es einen Tag später mit extrakorporaler Membranoxygenierung versorgt wurde. Eine bronchoalveoläre Lavage bestätigte die Infektion mit L. pneumophila. PCR-Analysen identifizierten das verwendete Becken als Infektionsherd.

Bei dem verwendeten Beckensystem handelte es sich um ein Modell mit Heiz- und Wasserzirkulation. Es kann bis zu zwei Wochen vor der Geburt mit Leitungswasser gefüllt werden. Laut Experten bergen derartige Beckensysteme mehrere Risiken: Die Heiztemperatur fördert Bakterienwachstum, weshalb das Wasser nicht länger als eine Woche rezirkuliert werden sollte. In den Rohrleitungen können sich Biofilme festsetzen, die sich nur schwer entfernen lassen. Eine chemische Desinfektion muss sachgemäß durchgeführt werden, um durch Rückstände das Neugeborene nicht zu schädigen. Auch wenn es bei der Geburt nur selten vorkommt, dass Neonaten Wasser aspirieren, erhöhen die genannten Faktoren die Ansteckungsgefahr. Bis zu 20% der häuslichen Trinkwasserversorgung können nämlich mit Legionellen belastet sein.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x