Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 4/2019

Wann an erhöhtes STI-Risiko denken?

Klar: Je höher die Zahl der Sexualpartner, desto höher das Risiko einer sexuell übertragenen Infektion. Wie man das Risiko speziell bei älteren Patientinnen abschätzen kann, untersuchte eine britische Längsschnittstudie.
Im Rahmen der English Longitudinal Study of Ageing-Studie gaben knapp 7.000 Teilnehmer über 50 Jahre Auskunft darüber, wie viele Sexualpartner sie im Laufe ihres Lebens gehabt hatten.
Von 3.867 Frauen berichteten drei Viertel, bis dato höchstens vier Sexualpartner gehabt zu haben; bei 8,5 % waren es mindestens zehn oder mehr. Frauen mit einem ausschweifenderen Sexualleben waren im Schnitt jünger, geschieden, getrennt oder nie verheiratet, tranken gelegentlich oder regelmäßig Alkohol und rauchten oder hatten früher geraucht. Auch Bisexualität erwies sich als unabhängig assoziiert mit einer höheren Zahl an Sexualpartnern, ebenso wie regelmäßiges moderates oder intensives sportliches Training. Weniger wahrscheinlich waren häufige Partnerwechsel bei Frauen, die über längere Zeit an gesundheitlichen Beeinträchtigungen litten oder einer ethnischen Minderheit angehörten.
Die beobachteten Zusammenhänge sollen helfen zu erkennen, bei welchen Patienten das Risiko einer STI besonders hoch ist. CW
Quelle: Jackson SE et al.: Sociodemographic and behavioural correlates of lifetime number of sexual partners … BMJ Sex Reprod Health 2019; 45: 138-46

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x