Zervixkarzinom und Chlamydien

Gyn-Depesche 1/2001

Welche Subtypen sind verantwortlich

Bekannterweise verursachen Humane Papillomavirus (HPV)-Infektionen Zervixkrebs. Epidemiologische Studien lassen vermuten, dass auch Chlamydia trachomatis-Infektionen das Risiko für ein zervikales Plattenepithel-Karzinom erhöhen. Ob dieses Risiko serotypisch-spezifisch ist, wurde in folgender Studie untersucht.

Eine groß angelegte Longitudinalstudie untersuchte Blutproben einer Kohorte von 530 000 Patientinnen. Bei 181 Frauen wurde ein invasives Zervixkarzinom diagnostiziert, das in 34% der Fälle bereits metastasierte. Das Blut wurde auf Chlamydia trachomatis- und Chlamydia pneumoniae-IgG-Antikörper untersucht. IgG-Antikörper zu verschiedenen Chlamydia trachomatis-Serotypen wurden gemessen.IgG-Antikörper von Chlamydia trachomatis (Serotyp G) waren mit einem besonders hohen Erkrankungsrisiko (OR 1,8) an Plattenepithelkarzinom assoziiert. Die Prävalenzrate der Serum-IgG-Antikörper von Chlamydia trachomatis von allen Fällen bzw. Kontrollen betrugen 27% bzw. 13%. Vergleichbare Fälle und Kontrollen für HPV-16, HPV-18 oder HPV 33 lauteten 37% und 18%. Serum IgG-Antikörper von Chlamydia pneumoniae zeigten keine Korrelation zum Zervixkarzinom.

Quelle: Anttila, T: Serotypes of Chlamydia trachomatis and risk for development of cervical squamous cell carcinoma, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285 (2001), Seiten: 47-51

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