Herzkranke Patientinnen

Gyn-Depesche 1/2007

Welche Verhütung ist jeweils geeignet?

Die häufigste Einzelursache für Todesfälle Schwangerer in Großbritannien ist eine Herzerkrankung. Wann eine Gravidität gefährlich werden kann und welche Art von Kontrazeption jeweils in Frage kommt, haben drei Autoren zusammengefasst. Sie beziehen sich auf Empfehlungen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe.

Auf jeden Fall vermieden werden (WHO-Risiko-Kategorie 4) soll eine Gravidität bei pulmonaler arterieller Hypertonie gleich welcher Ursache. Hier beträgt die Mortalität Schwangerer rund 50%. Ebenfalls in Kategorie 4 gehören schwere Herzinsuffizienz (NYHA III-IV oder LVEF , 30%), frühere peripartale Kardiomyopathie mit residualer linksventrikulärer Funk­tionsein­schrän­kung, schwere Linksherz-Obstruktion sowie Marfan-Syndrom mit einer Aorta-Dilatation über 40 mm. Die WHO-Kategorie 1 bedeutet normales Risiko. Unter die Kategorie 3 fallen u. a. alle Frauen mit mechanischen Herzklappen.

Barrieremethoden reichen für effektive Verhütung nicht aus; sie sollten aber zum zusätzlichen Infektionsschutz empfohlen werden. Orale Kombinationspräparate sind wegen des erhöhten Thromboserisikos, vor dem auch orale Antikoagulation nicht ganz schützt, oft kontraindiziert, z. B. bei pulmonaler Hypertonie und vielen Arten von Klappenersatz. Bei Shunt droht auch eine paradoxe Embolie. Diese Gefahr besteht nicht bei reinen Gestagen-Präparaten und Gestagen-Depots. Eine Antikoagulation muss aber öfter kontrolliert werden.

Bei der hormonfreisetzenden Spirale besteht beim Einsetzen ein Endokarditis-Risiko; zudem drohen vasovagale Reaktionen mit potenziell tödlichem Kollaps bei Frauen nach Fontan-Operation oder mit Lungengefäßleiden.

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