Uterine Leiomyome

Gyn-Depesche 2/2015

Welches Fibroid ist problematisch?

Manchmal sorgen uterine Fibroide für Komplikationen in der Schwangerschaft. Eine Studie untersuchte, welche Eigenschaften den benignen Tumor zum Problemfall machen.

In der restrospektiven Beobachtungsstudie klassifizierte man Gebärmutterleiomyome von 121 Patientinnen (179 Schwangerschaften) nach Zahl, Größe, Lage und Typ. Die Daten wurden anschließend im Abgleich mit dem Schwangerschaftsausgang ausgewertet (u. a. Frühgeburt, Geburtsgewicht, Entbindungsart, Blutverlust, postpartale Hämorrhagie, Einlieferung aufgrund Fibroid-bedingter Schmerzen).
60% der Patientinnen hatten mehr als ein Fibroid und bei 23% lagen sie im unteren Uterusbereich. 25% der Tumore waren subserös, 33% intramural und 35,5% eine Kombination. Frühgeburten traten in 13% der Fälle auf. 35% hatten eine spontane vaginale Geburt, 13% wurden instrumental entbunden und 50% per Kaiserschnitt (davon 45% als Notfall). Frauen mit mehreren Fibroiden hatten häufiger Frühgeburten als jene mit nur einem (18% vs. 6%, p<0,05). Fibroide, die in der unteren Gebärmutterregion lagen, führten verglichen mit den im Corpus lokalisierten öfter zu Kaiserschnitten (86% vs. 40%, p=0,01), höheren PPH-Raten (22% vs. 11%, p=0,03) und mehr Blutverlust (830 vs. 573 ml, p=0,03). PPH-Rate und Blutverlust stiegen außerdem mit der Größe der Fibroide an (11% vs. 13% vs. 36%, p=0,04 bzw. 567 vs. 643 vs. 961 ml, p=0.01). Größere Tumore waren außerdem mit mehr schmerzbedingten Einlieferungsraten verbunden (5% vs. 23% vs. 21%, p=0,01).
Offenbar bestimmen vor allem Größe und Lage der Fibroide das Blutungsrisiko bei der Geburt. Die Mehrheit der Schwangerschaften geht trotz der Leiomyome gut aus. OH
Quelle:

Lam SJ et al.: The impact of fibroid characteristics on pregnancy outcome. Am J Obstet Gynecol 2014; 211(4): 395.e1-5

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