Vergewaltigungen

Gyn-Depesche 5/2014

Weltweiter Horror

Sexuelle Gewalt gegen Frauen hat in letzter Zeit nach brutalen Vorfällen u. a. in Indien vermehrt Aufmerksamkeit erfahren. Das wahre Ausmaß des Problems ist aber weitgehend unbekannt.

KOMMENTAR

Die Zahlen vermitteln nur einen ungefähren Eindruck von der Dimension des Problems. Die Auswirkungen für die betroffenen Frauen und die Präventionsmöglichkeiten müssen noch eingehender erforscht werden.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Yount+M%3A+Worldwide+prevalence+of+non-partner+sexual+violence.+Ebd.+1614-1616

 

Dass man innerhalb einer Partnerschaft oder Ehe überhaupt von Vergewaltigung sprechen kann, wurde erst vor einigen Jahren Gemeingut. Als Verbrechen in jedem Falle gilt „non-partner sexual violence“. Deren Verbreitung wurde bisher nicht systematisch untersucht. Dies tat nun eine Arbeitsgruppe mit Unterstützung einer südafrikanischen Behörde und der WHO. Man identifizierte einschlägige Artikel, die zwischen Anfang 1998 und Ende 2011 erschienen waren, und holte von Experten Daten über sexuelle Gewalt an Frauen ab einem Alter von 15 Jahren ein. Für 56 Länder konnte man sich ein Bild machen. Im Jahre 2010 hatten im weltweiten Durchschnitt 7,2% der Frauen sexuelle Gewalt von Nicht-Partnern erlitten. Die höchsten Schätzungen ergaben sich für das zentrale und das südliche Subsahara-Afrika (21 bzw. 17,4%), die niedrigsten für das südliche Asien (3,3%). Mangelhafte Informationen gab es u. a. zum Nahen Osten und Osteuropa. Gegenmaßnahmen fangen bei der Gesetzgebung und der Verfolgung dieser Verbrechen an. Auch soziale Normen und Machoismus spielen eine Rolle. WE

Quelle:

Abrahams N et al.: Worldwide prevalence of non-partner sexual violence: a systematic review. Lancet 383 (2014) 1648-1654

ICD-Codes: T74.2

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x