Am New Yorker „Memorial Sloan Kettering Cancer Center“ wurden retrospektiv die CT-Bilder von 159 Ovarialkarzinom-Patientinnen vor und nach einer Debulking-Operation beurteilt. Bei 41 Frauen (25,8%) diagnostizierten die Studienautoren anhand der postoperativen kontrastverstärkten Aufnahmen eine OVT. Aus den Behandlungsunterlagen ging hervor, dass nur fünf von ihnen eine Antikoagulationstherapie mit niedrigmolekularem Heparin erhalten hatten. In keinem dieser Fälle war die Indikation allein eine unkomplizierte OVT: Bei zwei Patientinnen fand sich eine begleitende venöse Thromboembolie, bei zwei weiteren war die Vena cava inferior oder die linke Nierenvene involviert und eine Frau klagte über Unterleibsschmerzen. Eine postoperative OVT erwies sich weder als Risikofaktor für andere venöse Thromboembolien noch für eine niedrigere Gesamtüberlebensrate.
Ursache für die hohe OVT-Rate nach dem Debulking ist vermutlich der unterbrochene Blutfluss durch die Ligatur der Gefäße bei der Oophorektomie. Die Studienergebnisse bestätigen jedoch die klinische Erfahrung, dass eine postoperative OVT selten zu Beschwerden oder Komplikationen führt. Da sie sich auch nicht auf das Thromboembolierisiko oder die Mortalität auswirkten, erschien den Autoren die geringe Antikoagulationsrate als gerechtfertigt. CW