Mammakarzinom

Gyn-Depesche 3/2012

Weniger Rezidive nach Radiotherapie

Nach einer brusterhaltenden Operation des frühen Mammakarzinoms profitieren die Patientinnen von einer adjuvanten Radiotherapie – sowohl hinsichtlich der Rezidiv- als auch der Überlebensrate. Das unterstreicht die neueste Metaanalyse der „Early Breast Cancer Trialists´ Collaborative Group” (EBCTCG).
Praxisfazit
?! Die EBCTCG-Metaanalyse zeigt, dass bei einer brusterhaltenden Therapie lokoregionale Mikrometastasen in klinisch relevantem Ausmaß persistieren. Sie zeigt aber auch, dass die Radiotherapie viele der unsichtbaren Tumorherde eliminieren kann. Die errechnete Reduktion des Rezidivrisikos um 50% übertrifft die einer alleinigen Chemo- oder Hormontherapie und entspricht in etwa dem Nutzen von Trastuzumab bei HER2-/neu-positiven Tumoren.
Buchholz TA: Radiotherapy and survival in breast cancer. Ebd. 1680-1682

Die EBCTCG wertete 17 Studien mit insgesamt 10 801 Brustkrebspatientinnen aus. Die Teilnehmerinnen hatten nach einer Lumpektomie, Segment- oder Quadrantenresektion randomisiert entweder eine Radiotherapie erhalten oder nicht. Bei 8337 Frauen war der Nodalstatus bekannt, 1050 der Erkrankungen waren nodalpositiv.

Zehn Jahre nach der OP waren bei insgesamt 35% der nicht bestrahlten Frauen erstmals lokoregionale oder Fernmetastasen aufgetreten. Nach einer Radiotherapie betrug die Rezidivrate dagegen nur 19,3%. Sowohl bei pN0- als auch bei pN+-Tumoren reduzierte die Radiatio das jährliche Rezidivrisiko um etwa die Hälfte. Der größte Effekt zeigte sich bei einer nodalpositiven Erkrankung bereits im ersten Jahr nach der OP. Die absolute Risikoverminderung in zehn Jahren lag bei diesen Patientinnen bei 21,2 Prozentpunkten (63,7 versus 42,5%), bei nodalnegativen Erkrankungen bei 15,4 Prozentpunkten (31,0 versus 15,6%). In beiden Gruppen wirkte sich die Radiotherapie am stärksten auf den Anteil lokoregionaler Rezidive aus.

Bei den Frauen mit einer nodalnegativen Erkrankung hing die Rezidivreduktion in hohem Ausmaß vom Alter, Tumor-Grading, der OP-Technik und dem ER-Status in Zusammenhang mit einer Tamoxifen-Therapie ab. Die größten relativen Effekte zeigten sich bei jüngeren Patientinnen mit ER-positiven Tumoren, die mit Tamoxifen behandelt wurden. Bei den nodalpositiven Erkrankungen waren die Fallzahlen zu gering, um sig­nifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Risikogruppen aufzuspüren.

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