Sexualität in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 1/2024

Werdende Eltern haben weiterhin Beratungsbedarf

Wie eine Umfragestudie aus Spanien zur Sexualität in der Schwangerschaft zeigt, nimmt die Qualität des weiblichen Sexuallebens während der Schwangerschaft ab. Gynäkolog:innen und Geburtshelfende sollten zu diesem Thema proaktiv beraten.
Praxisfazit
Ärzt:innen sollten eine proaktive Rolle übernehmen, um werdenden Eltern zu helfen, ihre Sexualität zu genießen und Mythen über Sexualität zu zerstreuen, unabhängig von ihrem Bildungsstand.

Geschlechtsverkehr während der Schwangerschaft galt lange als Tabu und wurde als gefährlich und unmoralisch eingestuft.

Diese kulturelle Prägung beeinflusst die Sexualität von Frauen in der Schwangerschaft bis heute. In einer Umfragestudie haben Forschende aus Spanien nun genauer untersucht, wie sich das sexuelle Verlangen bei schwangeren Frauen während der Schwangerschaft verändert. Gefragt wurde u. a. auch nach den sexuellen Gewohnheiten, nach der Einstellung des jeweiligen Partners undnachdem Bewusstsein für die Beeinflussung durch kulturelle Prägung und individuelle Sexualerziehung.

An der deskriptive Beobachtungsstudie nahmen 117 schwangere Frauen eines Referenzkrankenhauses teil, die einen 32 Punkte umfassenden Fragebogen ausfüllten. 50,4 % der Befragten gaben an, dass ihr sexuelles Interesse während der Schwangerschaft abnahm. Aspekte wiedie Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, das Orgasmusempfinden bei Penetration oder Masturbation oder die Häufigkeit von Oralsex wurden während der Schwangerschaft signifikant reduziert. 90,6 % der Frauen gaben an, dass sie sich mehr Sexualaufklärung während der Schwangerschaft wünschten. In Bezug auf das Bildungsniveau, das Bildungsniveau des Partners oder die Meinung, dass Geschlechtsverkehr dem Kind schaden könnte, zeigten sich keine Unterschiede.

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