Konzeptionsmodus

Gyn-Depesche 1/2020

Wie beeinflusst die ART den Schwangerschaftsverlauf?

Nach einer Konzeption mit Hilfe der assistierten Reproduktion (ART) steigt das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen. Eine finnische Registerstudie belegt, dass das aber nicht in erster Linie ein Effekt der Fertilitätsbehandlung ist.
Aus finnischen Verwaltungsregistern gingen die Daten von 65.723 Kindern hervor, von denen 4 % nach ART zur Welt kamen. Verglich man das Geburtsgewicht, das Schwangerschaftsalter und die Frühgeburtsrate der beiden Konzeptionsgruppen, so schnitten die ART-Kinder durchweg schlechter ab. Ein anderes Bild zeigte sich jedoch, als die Forscher nur die Subgruppe der 1.245 Geschwisterkinder betrachteten, von denen jeweils mindestens eines nach Spontankonzeption und eines nach ART geboren wurde. Zwar fanden sich auch hier Unterschiede, doch verschwand deren Signifikanz nach der vollständigen Adjustierung weitgehend. War allerdings beim interfamiliären Vergleich das ART-Kind das ältere, so ergab sich ein höheres Frühgeburtsrisiko und niedrigeres Geburtsgewicht als beim später geborenen Geschwisterkind. Zwar haben also Frauen nach einer ART ein höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen – diese sind aber größtenteils durch andere Einflussfaktoren bedingt. CW
Quelle: Goisis A et al.: Medically assisted reproduction and birth outcomes: a within-family analysis using Finnish population registers. Lancet 2019; doi: 10.1016/S0140-6736(18)31863-4

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