Daten aus drei US-Zentren

Gyn-Depesche 1/2014

Wie ergeht es Babys mit fetaler Diagnose Gastroschisis?

Neun Autoren aus Boston erstellten die Studie, unter ihnen Radiologen wie die „Ultraschall-Chefin“ am Brigham and Women’s Hospital, Spezialisten für maternal fetal medicine und der Direktor des „Children’s Advanced Fetal Care Center“ der Kinderklinik. Sie bezeichnen die Überlebensraten bei Gastroschisis zwar als gut, doch bleiben die Babys oft lange im Krankenhaus und Komplikationen sind sehr häufig.
Praxisfazit
Assoziierte Anomalien
Bei den Babys der Studie fanden sich sonogra-
phisch in 14% Anomalien, darunter neun Hy-
dronephrosen (zwei postnatal nicht bestätigt),
dreimal Hydrozephalus, eine Aortenisthmus-
stenose und einmal beidseitige Klumpfüßchen
und verkrampfte Hände. Nach der Geburt zeig-
ten 33% der Kinder Anomalien: 15 am Uroge-
nitaltrakt, zwölf am Herzen, fünf am ZNS. Bei
zwölf der 32 Betroffenen waren sie pränatal im
Echo gesehen worden. Viermal beeinflussten
extraintestinale Fehlbildungen den Verlauf
entscheidend (drei des ZNS mit Entwicklungs-
verzögerung bzw. einer Zerebralparese und die
Aortenisthmusstenose). Die Zahl der Fehlbil-
dungen war hier höher als früher berichtet.
Sonographisch wird die Diagnose Gastroschisis
i. d. R. im zweiten Trimenon gestellt (im ersten
kann sie wegen Überlappung mit physiologi-
scher Darmherniation schwierig sein). Es finden
sich mehrere Darmschlingen neben einer nor-
malen Insertion der Nabelschnur. Typischer-
weise ist der Bauchwanddefekt klein (unter
2 cm), die hervortretende Darmmenge ist va-
riabel. Wichtig ist die Unterscheidung von Om-
phalozele, für die nicht gilt, dass sie oft allein
vorkommt (Chromosomenanomalien in 27%). 

Die Gastroschisis ist charakterisiert durch Herniation intestinalen Inhalts durch einen Bauchwand-Defekt, der (i. d. R. rechts) neben dem Nabel liegt und die ganze Dicke der Wand betrifft. Ohne schützende Membran schwimmt der Darm in der Amnionflüssigkeit. Als Inzidenz werden 1 bis 6 pro 10 000 Lebendgeburten angegeben. Die Häufigkeit ist 16-fach höher bei Frauen unter 20 Jahren als bei über 30-Jährigen. Damit assoziierte Risikofaktoren sind neben dem Alter Tabak- und Drogenkonsum, niedriger sozioökonomischer Status und Einnahme vasokonstriktiver Arzneimittel.

Nach neueren Studien steigt die Inzidenz weltweit. Pränatal lässt sich die Gas­­troschisis beim Routinescreening entdecken, mit a-Fetoprotein im Serum der Mutter und Ultraschall. I. d. R. tritt sie isoliert auf. Selten (0,8 bis 3%) sind damit Chromosomen­­anomalien assoziiert. Bei extraintestinalen Strukturanomalien (in 5 bis 28,6%) sind kardiovaskuläre und ZNS-Fehlbildungen am häufigsten.

Von mehreren Studien zum Verlauf hatten viele alle Bauchwanddefekte eingeschlossen. Hier lag das Augenmerk auf pränataler Diag­nose mit Echobefunden und Komplikationen nach der Geburt. Erfasst wurden Daten aller Babys mit vorher festgestellter Gastroschisis, die von 1990 bis 2008 in drei Bostoner Kliniken der Maximalversorgung zur Welt kamen.

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