Frühe fetale Wachstumsrestriktion

Gyn-Depesche

Wie gefährdet ist das Kind?

Spanische Perinatalmediziner fanden heraus, wie sich schwerwiegende Organschäden infolge einer frühen fetalen Wachstumsrestriktion dopplersonografisch vorhersagen lassen.
Praxisfazit
Schon zum Zeitpunkt der Diagnose einer frühen fetalen Wachstumsrestriktion könnten die betroffenen Eltern anhand von Doppler-Untersuchungen der Nabelschnur und der fetalen Hirndurchblutung über die kurz- und langfristige Gefährdung ihres Kindes beraten werden.

In einem Perinatalzentrum in Barcelona unterzog man 155 Schwangerschaften mit einem in SSW 22 bis 25 geschätzten Fetalgewicht unterhalb der 10. Perzentile einer umfassenden Ultraschall- und Dopplerdiagnostik. Genetische oder infektiöse Ursachen einer fetalen Wachstumsrestriktion (FGR) sowie schwere Fehlbildungen wurden zuvor ausgeschlossen. Bei etwa der Hälfte zeigte sich mindestens ein abnormer Dopplerbefund.

Im weiteren Verlauf entwickelten 25 Frauen (16,1 %) eine Präeklampsie. 13 Feten verstarben in utero, elf nach der Geburt. Zu neonatalen Komplikationen wie Sepsis oder Atemnotsyndrom kam es bei 40 Kindern (25,8 % der Lebendgeburten). Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 69 Monaten wurden bei 20 % der Kinder schwerwiegende neurologische Einschränkungen diagnostiziert.

Eine signifikante unabhängige Assoziation sowohl mit dem kurz- als auch mit dem langfristigen Outcome zeigten die Dopplerbefunde der Umbilikalarterie und der mittleren Gehirnarterie. Lag der Pulsatilitätsindex der A. cerebri media zum Zeitpunkt der FGR-Diagnose unterhalb der 5. Perzentile, stieg das Risiko eines perinatalen Todes oder langfristiger Morbidität in Multivarianzanalysen auf das Neunfache. Ein enddiastolischer Null- oder Rückwärtsfluss in der A. umbilicalis führte zu einer Risikosteigerung auf das 15-Fache. Durch die Kombination beider Kriterien ließen sich schwerwiegende Folgen der Wachstumsrestriktion mit einer Detektionsrate von 87 % und einer Falsch-Positiv-Rate von 14 % vorhersagen.

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