Bleibende neurologische Schäden treten nach einer Untersuchung bei 505 000 Schwangeren bei der Epiduralanästhesie etwa mit einer Häufigkeit von etwa 1 zu 100 000 auf. Reversible neurologische Komplikationen sind dagegen wesentlich häufiger. Als typische Mechanismen, die zu neurologischen Komplikationen führen, werden in dem Übersichtsartikel vorübergehende radiale Irritationen durch Lidocain, spinale Blutungen unter Antikoagulation und Gefäßkompression genannt. Wichtig ist der sorgfältige Ausschluss neurologischer Vorerkrankungen wie z. B. radiale Symptome bei Bandscheibenvorfällen und die Erfassung von Risikofaktoren wie Diabetes oder Antikoagulation vor dem Eingriff. Um Komplikationen zu vermeiden, empfiehlt der Autor unter anderem, das Lokalanästhetikum nie zu injizieren, wenn die Frau nach Einführung des Katheters Schmerzen oder Parästhesien angibt. Außerdem sollte eine Hypotension während der Anästhesie und bei Verwendung von Lidocain eine Hyperflexion der Hüfte vermieden werden. (MW)
Geburtsschmerz epidural blocken
Gyn-Depesche 4/2004
Wie sicher ist die spinale Anästhesie?
Die Epiduralanästhesie ist in der Geburtshilfe sehr beliebt und gilt sowohl beim Kaiserschnitt als auch bei vaginalen Geburten als sicheres Routineverfahren. Trotzdem sollte man mögliche neurologische Komplikationen im Hinterkopf behalten und die Schwangeren vollständig darüber aufklären.
Quelle: Kuczkowski, KM: Neurologic complication of labor analgesia: facts and fiction, Zeitschrift: OBSTETRICAL AND GYNECOLOGICAL SURVEY, Ausgabe 59 (2004), Seiten: 47-51