An der Studie nahmen 43 Eltern teil. Um bei ihren Kindern (im Alter zwischen einem und 18 Monaten) eine Urinprobe zu gewinnen, benutzten sie in randomisierter Reihenfolge innerhalb eines Tages drei verschiedene Methoden: Einlagen, Urinbeutel und Mittelstrahlgewinnung ("clear-catch"). Die Einlagen wurden alle zehn Minuten auf Feuchtigkeit inspiziert. Wenn es soweit war, wurde der Urin mit einer Spritze abgezogen. Die Urinbeutel wurden ebenfalls alle zehn Minuten inspiziert und, wenn sie sich gefüllt hatten, in einen Becher entleert. Bei der "clear-catch"-Methode warteten die Eltern, bis das Kind spontan urinierte, um den Mittelstrahlurin mit einem sterilen Röhrchen aufzufangen. Ein unauffälliges Bakterienwachstum (Keimzahl < 104/ml) fand sich bei 70% (Einlagenproben), 66% (Beutelproben) und 75% (Mittelstrahlproben). Kontaminiert (Keimzahl > 104/ml) waren 16%, 19% und 2% der Proben. Eine Keimzahl von > 105/ml fand sich in neun Proben (8%) bei fünf Kindern. Allerdings wurde bei diesen Kindern eine Infektion durch eine anschließende sterile Uringewinnung ausgeschlossen.
Urinprobe vom Säugling
Gyn-Depesche 8/2000
Womit gelingt es Eltern am besten?
Es gibt verschiedene Methoden, um beim Säugling Urin für die bakteriologische Diagnostik zu gewinnen. In einer Studie wurde untersucht, mit welchen Techniken Eltern am besten zurecht kommen und wie hoch die bakterielle Kontamination ist.
Quelle: Liaw, LCT: Home collection of urine for culture form infants by three methodes: survey of parents' preferences and bacterial contamination, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 320 (2000), Seiten: 1312-1313