Gyn-Depesche 2/2005

Zange oder Saugglocke: Was ist besser?

Amerikanische und kanadische Geburtshelfer haben in einer großen Studie die Risiken der Zangenentbindung und der Saugglockenentbindung miteinander verglichen. Beide Methoden haben ihre Nachteile, scheinen aber bezüglich der neonatalen Mortalität und Morbidität keine großen Unterschiede aufzuweisen.

Über elf Millionen Geburten in den USA und 375 351 Geburten in New Jersey, einem amerikanischen Bundesstaat, wurden für die Studie analysiert. Die Vakuum-Entbindung hatte ein niedrigeres Risiko für Geburtsverletzungen, neonatale Krampfanfälle und neonatale Atemprobleme, die eine assistierte Beatmung erforderlich machten. Die Vakuum-Entbindung verursachte jedoch häufiger als die Zangen-Methode postpartale Blutungen und Geburtsentwicklungen über die Schulter. Intrakranielle und retinale Blutungen traten bei beiden Methoden vergleichbar häufig auf. Der initiale Gebrauch der Saugglocke und der nachfolgende Einsatz der Zange geht mit einer erhöhten Beatmungsrate beim Kind einher - und mit vermehrten dritt- bis viertgradigen Dammrissen bei der Mutter. Die Autoren folgern, dass die Vakuum-Methode eine sichere Alternative zur Zangenentbindung ist, obwohl sie auch ihre Risiken hat. (MO)

Quelle: Demissie, K: Operative vaginal delivery and neonatal and infant adverse outcomes: population based retrospective analysis, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 329 (2004), Seiten: 24-26

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