Dass eine verkürzte Zervix das Risiko einer Frühgeburt erhöht, gilt als zweifelsfrei belegt. Trotz zahlreicher Studien bleibt der prädiktive Wert der sonografischen Messung jedoch unklar.
In einem sogenannten Umbrella-Review werteten Wissenschaftler:innen 14 systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen aus, in denen wiederum jeweils bis zu 23 Primärstudien zusammengefasst waren. Die Fragestellung war in allen Studien die gleiche: Wie beeinflusst die transvaginal gemessene Zervixlänge im zweiten Trimenon bei asymptomatischen Frauen das Risiko einer spontanen Frühgeburt? Die dafür herangezogenen Kriterien unterschieden sich allerdings erheblich. Insgesamt fanden sich mehr als 80 verschiedene Kombinationen des Zervixlängen-Cutoffs (15 bis 35 mm), des Gestationsalters bei der Messung (20. bis 26. SSW) und der Definition einer Frühgeburt (32. bis 37. SSW).
Entsprechend groß war die Bandbreite der Ergebnisse: Eine verkürzte Zervix erhöhte das Risiko einer spontanen Frühgeburt je nach Review um den Faktor 1,7 bis 142. Bei einer Zervixlänge von 25 mm oder weniger vor der 20. SSW ergab sich in der Gesamtauswertung bei Einlingsschwangerschaften ein vier- bis 14-faches Risiko für eine Frühgeburt vor der 35. Woche. Bei Zwillingen bewegte sich die Risikosteigerung um den Faktor fünf bis sechs.
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