Sowohl diagnostische als auch therapeutische Hysteroskopien werden zunehmend ambulant und ohne Narkose durchgeführt. Unklar ist aber, ob eine Vorbehandlung der Zervix, etwa mit Prostaglandinpräparaten, beziehungsweise eine routinemäßige mechanische Muttermunddilatation Vorteile im Hinblick auf die subjektiven Beschwerden und die technischen Eingriffsaspekte haben.
Um diese Fragen zu klären, identifizierten britische Forscher um Erstautorin Preth De Silva von der Universität Birmingham mittels systematischer Literaturrecherche 24 thematisch relevante randomisierte kontrollierte Studien. 19 Publikationen wurden einer Metaanalyse unterzogen. Untersuchungen zum Nutzen der mechanischen Zervixdilatation fanden die Kollegen allerdings nicht.
Das Ergebnis: Das Zervixpriming führte im Vergleich zur Kontrollintervention (z. B. Placebo, keine Vorbehandlung, Spasmolytika) einerseits zu einer signifikant besseren Muttermunddilatation, erleichterte dem Operateur den hysteroskopischen Uteruszugang und ging mit deutlich kürzeren OP-Zeiten einher und reduzierte andererseits die Schmerzbelastung der Patientinnen während des Eingriffs. Allerdings stieg durch die Vorbehandlung das Risiko für Nebenwirkungen wie Blutungen, Bauchschmerzen oder gastrointestinale Beschwerden.
Zukünftige Studien sollten das optimale Priming-Regime im Hinblick auf den Wirkstoff, die Dosis, den Applikationsweg sowie das Timing klären. LO